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Kölsch statt Berlinerisch

von axelgoedel

Axel Goedel und Katharina Petzold lernten sich als Dialektexperten aus Berlin und Köln im ZDF-Fernsehgarten in Mainz kennen

Heute jeht et hier ma wieda um eenen anderen Dialekt. FRANKFURTERISCH (link: hier) und MÜNCHNERISCH (link: hier) habe ick uff berlintypisch ja schon vorjestellt. Diesmal vaschlug et mir an den Rhein, in die alte Römastadt Köln (uff Kölsch KÖLLE jenannt). Kölle iss viel älta als Berlin, die erste städtische Besiedlung jeht uff die Zeit um 38 v. Chr. zurück. Die römischen Stadtrechte wurden bereits am 8. Juli 50 n. Chr. valiehen Da jingen im heutijen Berlin noch de Bären im Wald spazieren. Ville könnte ick hier üba die lange und bewegte Stadtjeschichte von Köln schreiben, doch hier und heute jeht et ja um den kölschen Dialekt, kurz KÖLSCH jenannt.

Ooch die Jeschichte vom Kölsch iss viel länga als die von unserem BERLINERISCH (link: hier). Die Stadtsprache von Kölle jehört zu den RIPUARISCHEN DIALEKTEN aus der Jruppe det MITTELFRÄNKISCHEN. Mit dem zerfallenen römischen Reich breiteten sich ab dem 3. Jahrhundert fränkische Stämme ins Rheinjebiet aus. Ab ca. Mitte 5. Jahrhundert kam Köln endjültich unta fränkische Herrschaft und damit breitete sich ooch deren Sprache, dit jermanchische ALTFRÄNKISCH aus. Beleje aus diesa Zeit sind jedoch nur vaje, man jeht jedoch davon aus, dess sich nur langsam eene eijene Stadtsprache in Köln entwickelte, jenau jesacht mit der Zeit der Ottonen. Hier sind entsprechende amtliche Schriftstücke vorhanden. Mit dem Ende vom 16. Jahrhundert wurde die amtliche Schriftsprache denn langsam durch HOCHDEUTSCH asetzt, und seither kann man von eena eijenständijen Kölner Mundart sprechen. Diese wird seit dem frühen 19. Jahrhundert sehr umfangreich in schriftlicha Form, u.a. für kulturelle Texte, bis in unsere Zeit jenutzt.

Im Jejensatz zu anderen deutschen Dialekten war Kölsch nie vom Aussterben bedroht. Sichalich jab et imma ma wieda Zeiten, wo der Stadtdialekt als Sprache der Arbeeta (ähnlich wie Berlinerisch) een schlechtet Image hatte und sich eenije Kölner ooch von ihre Muttasprache abwandten, doch Kölsch aholte sich hiervon imma wieda und iss bis heute fest in Kölle vaankert. Dazu trächt natürlich der berühmte Kölner Karneval ebenso bei, wie die Vielzahl zeitjenössischa Musikjruppen, wie z.B. die Kölschrocker von BAP oda die ebenfalls sehr bekannten Black Fööss. Ooch in rejionalen Zeitungen und an Stadttheatern, wie dem Hänneschen-Theater wird die Mundart jepflecht und weita entwickelt. Wir in Berlin können üba solche Vielzahl von Mundart-Engegament nur täumen…!

Katharina Petzoldt und Axel Goedel

Als Krönung vom Janzen jibt et schließlich noch die AKADEMIE FÖR UNS KÖLSCHE SPROCH (link jibt et: hier) innahalb der SK Stiftung Kultur. Hier findet man eene Bibliothek für Kölsche Literatur und Liedjut, und 15 Dozenten bieten dit janze Jahr üba Seminare zum Kölschlernen an. In een solchet Seminar habe ick ma rin- und vorbeijekiekt.

Mit bekannta kölsche Weltoffenheit und Herzlichkeit, sowie eenem kleenen kölschen Ständchen wurde ick von den Kursteilnehmern empfangen. Nach diesa ersten Lektion uff Kölsch stellte ick unseren Berliner Dialekt vor. Zwischen beeden Dialekten jibt et eenije Ähnlichkeiten. So sprechen die Kölner z.B. dit G am Anfang von Wörtern, jenauso wie die Berliner, zumeeßt als J aus. Ooch Wortjleichheiten jibt et, wat u.a. daran liecht, des Köln ähnliche Wellen an Zuwanderung alebte wie Berlin. So finden sich im Kölsch u.a. ville Wörta aus dem Französischen wieda, die et ooch im Berlinerisch jibt.

Schließlich übasetzte die Seminarleiterin KATHARINA PETZOLDT mir eenige Wörta ins Kölsch. Die hab ick hier ma zu eena kleenen
KÖLSCHEN-BERLINERISCHEN Dialektkunde zusammenjestellt habe:

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